Über uns

Über Dotscapes

In den letzten Jahren hatte ich mehrmals Gelegenheit, Australien zu bereisen. Dabei kam ich immer wieder mit der Kunst der Ureinwohner, der Aborigines, in Berührung, sei es in Form von Felsmalereien, in Museen oder Galerien. Stark vereinfacht könnte man feststellen, dass sich Aborigines entweder gegenständlich oder durch abstrakte Muster ausdrücken. Die Darstellungen transportieren dabei stets einen spirituellen Inhalt, der sich in seiner vollen Bedeutung und Tiefe Nicht-Initiierten nicht erschließt. In jedem Fall erzeugen sie aber auf naive Betrachter einen meditativen Eindruck. In vielen Fällen sind die abstrakten Gemälde eine Art Landkarte, stellen also irgendwelche Beziehungen z.B. zu einer Region, zwischen Menschen, oder zur belebten wie unbelebten Natur aus der Vogelperspektive dar.

Während eines Fluges quer über den Kontinent waren meine Frau und ich tief beeindruckt von den Wüstenlandschaften. Dabei entstanden viele Fotos – und die Idee, diese konkreten Landschaften in ähnlicher Art und Weise wie die Aborigines darzustellen, als Punktlandschaften, Dotscapes, indem Strukturen durch Punkte nachgezeichnet und so hervorgehoben werden. Sehr bald begann ich, ähnliche Landschaften auf Felsen, im Sand oder Wasser zu sehen und so entstanden in den letzten Jahren nicht nur Landscapes, sondern auch Rockscapes, Sand-, Bark- und Waterscapes.

Mit meinen Dotscapes beabsichtige ich keineswegs, in Konkurrenz zu den Aborigines zu treten. Meine Bilder haben keinen spirituellen, kulturell reichhaltigen Hintergrund. Sie mögen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Schönheit ganz konkreter, natürlicher Strukturen richten. Durch die daraufgesetzten Dotscapes entfalten sie vielleicht einen meditativen Charakter, was nicht zuletzt auch den Prozess der Entstehung widerspiegelt.

Martin Haase mit Frau Angela und Tochter Andrea Schmitz

Zum Künstler

Martin Haase wurde 1965 in Wien geboren, wo er Biologie studierte. Nach langen Jahren der Wanderung mit Anstellungen in Basel (Schweiz), Hamilton (Neuseeland), Paris (Frankreich) und Bonn (Deutschland) kam er mit seiner Frau Angela Schmitz Ende 2006 an die Universität Greifswald an der deutschen Ostseeküste, wo sie gemeinsam die AG Vogelwarte, ehemals Vogelwarte Hiddensee, am Zoologischen Institut und Museum leiten. In seiner Forschung stehen Fragen zur Evolution, Verwandtschaft und Verbreitung von Schnecken und Vögeln im Mittelpunkt, wobei er ein breites Spektrum von Techniken einschließlich morphologischer und genetischer Methoden einsetzt.
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